Intelligente Stromzähler, auch bekannt als Smart Meter, sollen das Stromnetz besser steuern, da sie den Strom- oder Wärmeverbrauch direkt an den Betreiber übertragen und somit genaue Informationen darüber liefern, wann und wo wie viel Strom verbraucht wird. Die Verwendung von Smart Metern bringt jedoch auch den Nutzern Vorteile. Einer der offensichtlichsten Vorteile ist, dass die digitalen Stromzähler den Energieverbrauch in Echtzeit anzeigen und die Kosten für den Stromverbrauch anzeigen können. Smart Meter können auch den aktuellen Strompreis empfangen, was es den Verbrauchern ermöglicht, ihr Smartphone, E-Auto oder Laptop gezielt zu laden, wenn der Strompreis niedrig ist, beispielsweise nachts.
Die Kosten für einen intelligenten Stromzähler sollen für Privatpersonen und Kunden mit geringem Stromverbrauch in Zukunft nicht mehr als 20 Euro pro Jahr betragen. Haushalte mit Wärmepumpen oder ähnlichen steuerbaren Anlagen sollen nicht mehr als 50 Euro pro Jahr zahlen. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßt diese Regelung, da sie es den Verbrauchern ermöglicht, durch die Verwendung von Smart Metern mehr Geld zu sparen, als diese Kosten verursachen.
Der Deutsche Mieterbund ist ebenfalls für die Verwendung von Smart Metern, fordert jedoch, dass Vermieter die Kosten für den Einbau eines neuen Zählerschranks tragen sollten, ohne diese Kosten auf die Mieter umzulegen. Der Datenschutz muss ebenfalls gewährleistet werden.
ELMO APP von EWE
ELMO steht für Energie-Live-Monitor, und der GrünstromIndex der STROMDAO GmbH bietet einen Einblick in das Stromnetz durch die Steckdose. Die App visualisiert den Stromverbrauch transparent und bietet den Stromkunden einen detaillierten Einblick in ihr eigenes Verbrauchsverhalten. Die tagesaktuellen und historischen Verbrauchsdaten können mengenmäßig oder monetär angezeigt werden und nach Gerätegruppen wie “Heizen & Kühlen”, “Kochen & Backen” und “Standby & Licht” aufgeschlüsselt werden.
Die App zeigt auch an, wie viel Strom die hauseigene Photovoltaikanlage im Verhältnis zum Verbrauch einspeist. Zusätzlich zur Stromvisualisierung in Echtzeit wird der Grünstromindex verwendet, um den Stromnutzern zu veranschaulichen, wann und wie viel Ökostrom im Netz ihres Wohnortes oder Postleitzahlbereichs verfügbar ist. Mit dieser Angabe können Kunden entscheiden, wann sie Haushaltsgeräte klimaschonend nutzen, vorzugsweise dann, wenn der Grünstrom-Anteil im Netz besonders hoch ist.
In Verbindung mit der App, einem Smart Meter und dem Grünstromindex können Kunden ihre Stromnutzung gezielt auf Zeiten verlagern, in denen viel Ökostrom im Netz verfügbar ist und die Stromtarife niedriger sind. So können Kunden nicht nur Geld sparen, sondern auch einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Förderung erneuerbarer Energien leisten.
Tarif-Anwendungsfall (TAF) zum Greifen nah
Variable Stromtarife sind eine vielversprechende Möglichkeit, um den Stromverbrauch zu optimieren und Kosten zu sparen. Mit dem Tarif-Anwendungsfall 5 (TAF 5) wird es nun auch für kleinere Energieversorger und Stadtwerke möglich, variable Stromtarife anzubieten.
Der TAF 5 ist eine neue gesetzliche Regelung, die es Energieversorgern ermöglicht, ihren Kunden variable Tarife anzubieten, die sich an den Schwankungen des Strommarktes und des Stromangebots orientieren. Dabei werden die Tarife in Echtzeit berechnet und können je nach Stromangebot und -nachfrage schwanken.
Diese Tarifstruktur bietet den Kunden die Möglichkeit, ihren Stromverbrauch zu optimieren und Kosten zu sparen, indem sie ihre Stromnutzung gezielt auf Zeiten mit niedrigeren Tarifen und höherem Ökostromanteil verlagern. Mit der Unterstützung von Smart Meter und der ELMO-App können Kunden ihren Stromverbrauch genau überwachen und so ihre Stromrechnung gezielt reduzieren.
Insgesamt bietet der TAF 5 eine Chance für eine effizientere und umweltfreundlichere Stromnutzung und ermöglicht es Energieversorgern, auf die steigende Nachfrage nach flexiblen und umweltbewussten Stromtarifen zu reagieren.
Dynamische Tarife sind eine fortschrittliche Entwicklung im Bereich Energievertrieb, die es Anbietern ermöglicht, Preissignale an ihre Kunden zu senden. Diese Tarife sind nicht neu, aber sie haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Es gibt viele Arten von dynamischen Tarifen, aber sie basieren meist auf Verfügbarkeit des Angebotes, wie er mit dem GrünstromIndex erkennbar ist. Das intelligente Messsystem (iMsys) ist ein wichtiger Bestandteil der Einführung dynamischer Tarife, aber die lange Wartezeit auf zugelassene und zertifizierte iMsys hat dazu geführt, dass dynamische Tarife nicht weit verbreitet sind.
Die Einführung von dynamischen Tarifen wurde durch die EnWG-Novelle im vergangenen Sommer erneut aufgegriffen. Energievertriebe ab einer bestimmten Größe sind nun gesetzlich verpflichtet, ihren Kunden dynamische Tarife anzubieten. Die Umsetzungsfrist für erste Lieferanten begann am 1. Januar 2022.
Es gibt verschiedene Definitionen für dynamische Tarife, aber gemäß § 3 des EnWG handelt es sich um einen Stromliefervertrag, bei dem die Preisschwankungen auf den Spotmärkten in Intervallen widergespiegelt werden, die mindestens den Abrechnungsintervallen des jeweiligen Marktes entsprechen.
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