In den 1980er Jahren erfand der russischen Mathematiker Alexei Paschitnow das Spiel Tetris, welches schnell zum Sinnbild der Gameboy-Generation wurde. Es ist die bittere Erkenntnis, dass man eigentlich nicht gewinnen kann (s.h. auch Vortrag von Dietmar Mühmert). Beim sogenannten Fahrplanmanagement für die Eigenverbrauchsoptimierung ist es leider ähnlich. Optimiert wird zunächst einmal auf Sicht, denn man kann nur die Erzeugung des nächsten Tages relativ genau vorhersagen, dennoch gibt es viel zu gewinnen.
Im Gegensatz zum Nintendo-Klassiker ist das Spielfeld aus der vermutlichen Erzeugung des kommenden Tages gegeben. Diese lässt sich recht leicht aus einer guten Wettervorhersage und den Erfahrungswerten der letzten paar Tage ermitteln.
Diese Erzeugung soll nun möglichst gut ausgefüllt werden, so dass keine Teile aus dem Bereich herausgehen. Bei einer Optimierung geht es weniger darum, dass man 100% perfekt ist, als darum besser zu sein wie der Zufall. Am hier verwendeten Beispieltag war es in den Morgenstunden noch bewölkt, erst am Nachmittag kam die Sonne zum Vorschein und stieg die Erzeugung von Strom an.
Würde die Warmwassergewinnung zum Zeitpunkt geschehen, wenn die Einstrahlung im Mittel am höchsten ist, so würde diese wahrscheinlich gegen 12 Uhr liegen. Am Beispieltag hätte zusätzlich Strom aus dem Netz bezogen werden müssen, um dies durchzuführen.
Im Gegensatz zum Tetris-Spiel kann der Verbrauch nur in der Zeit verlagert werden. Für Warmwasser gilt, dass es einmal am Tag sein muss. Grafisch gelöst hätte es an diesem Tag um 14:00 Uhr am ehesten gepasst.
Wird ein elektrischer Speicher verwendet, so wird die Optimierung noch etwas komplizierter, denn zusätzlich zur Erzeugung muss der Speicherzustand beachtet werden. Dieser wird bereits in den Morgenstunden geladen und erlaubt somit etwas Spielraum. Gegen 13:30 Uhr ist der Speicher bereits voll, so dass Warmwasser erzeugt werden kann – der nun fehlende Strom kann mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Abendstunden erneut geladen werden.
Ausgehend vom Warmwasser können weitere Tetris-Steine gebaut werden. Die Heiz/Kühlfunktion, die Ladung von Elektrogeräten usw… – Jeweils wird ermittelt, welchen Betriebszustand das Gerät kennt und wie dieses angesteuert werden kann. Die meisten Geräte benötigen kurz nach dem Anschalten eine etwas größere Strommenge, bevor diese wieder auf ein niedrigeres Niveau einpendelt. Die Tetrissteine haben dann eine entsprechende Form.
Möchte man einen netzdienlichen Lastgang aufbauen, dann kann die Optimierung durch den Grünstromindex erfolgen.
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