Die Analyse des Stromverbrauchs von Deutschland im Zeitraum Januar 2010 bis Juni 2014 hat ergeben, dass einen deutlich abnehmenden Trend zeigt. Dies führt auf der einen Seite zur Entlastung der Netze, kann aber auch zu einer Bremse der Energiewende werden.
Zwischen 2011 und Mitte 2014 ist der 12 Monatsschnitt von 45,6 Terrawattstunden auf 42,7 Terrawattstunden zurück gegangen. Auffallend sind die geringeren Spitzenlasten im Beobachtungszeitraum.

Mittels einer Durchschnittsbildung über 12 Monate können Saisonale-Schwankungen beim Verbrauch von Strom ausgeglichen werden. Dieses Verfahren erlaubt einer unterjährigen Vergleich der Messdaten, ohne auf die Jahressumme warten zu müssen.
Der Nutzen, der aus der elektrischen Energie gezogen wurde, dürfte sich unter den Jahren wenig verändert haben. Gewerbeflächen und Privatwohnungen werden noch immer auf die gleichen Temperaturen aufgewärmt, wodurch im Winter der Stromverbrauch nach oben geht. Selbst im eigentlich recht kühlen Winter 2012/2013 liegt der Spitzenverbrauch unterhalb des Vorjahresniveau. Der Winter 2013/2014 ist wegen seiner milden Witterung eher als Ausnahme zu sehen.
Stromerzeugung
Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn man die Stromerzeugung in Deutschland betrachtet. Hier ist der abnehmende Trend deutlich schwächer ausgeprägt.

Die Veränderungen in der Erzeugung lassen sich durch einen starken Umbau des Erzeugungsmixes erklären, diese läuft asynchron ohne geeignete Marktimpulse für die Nachfrage auszusenden.
Export/Import
Wegen nur geringen Möglichkeiten der Speicherung muss erzeugter Strom, der nicht auf Nachfrage/Verbrauch stößt in das Ausland transferiert werden. Aus Sicht von Deutschland ist hierfür ein möglichst freier Handel/Transfer mit den Nachbarländern notwendig.

Ab Oktober 2013 wurden die sogenannten Price-Coupling-Regions eingeführt (vergl. weitere Beiträge zum Thema PCR) . Dieser Mechanismus erlaubt es Deutschland, dass theoretisch durch einen Exportüberschuss zumindest auf monetärerer Seite ein zukünftiger Import finanziert und damit ein wirtschaftlicher “Langzeit Speicher” über die Nachbarländer geschaffen werden kann. Der Mai 2013 war der letzte Monat mit einem höheren Import als Export.
Strom-Speicherung
Wichtigstes Speichermedium für elektrische Energie bleiben auch in den kommenden Jahren die Pumpspeicher. Für den Zeitraum der Auswertung zeigt sich hier kaum eine Veränderung im Nutzungsverhalten.

Fazit: Fehlende Deckung der Infrastrukturkosten
Die inländische Infrastruktur kostet Geld für den Betrieb. Bislang werden diese Kosten durch Netzentgelte und EEG-Umlage basierend auf Verbrauchsmengen an die Stromkunden umgelegt. Einnahmen aus dem Export von Storm in das Ausland können (und werden) nicht zur Deckung der Betriebskosten herangezogen. Schuld ist die Entflechtung aus Netzbetrieb, Erzeugung und Handel mit elektrischer Energie. Es ist zu befürchten, dass dies den Weg einer Infrastrukturumlage ebnen wird.
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