Auf der Webseite des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW kann man am Pfingstsonntag um 13:00 Uhr ein sehr schönes Phänomen beobachten. Die sogenannte vertikale Netzslast liegt bei 883 MW, das bedeutet deutlich unter den Werten, die zum Beispiel am Freitag zur gleichen Zeit gemessen wurden (4041 MW). Anders ausgedrückt muss weniger Strom durch das Übertragungsnetz (Hochspannungsnetz) transportiert werden, da es in den örtlichen Verteilnetzen erzeugt und verbraucht wird. Verluste durch Umspannung und Transport von elektrischer Energie über weite Strecken gehen dadurch zurück. Ursache für das Phänomen ist die zeitgleiche starke Einspeisung durch Photovoltaik (3408 MW) , die dezentral erzeugt und verbraucht wird.
Bereits am Freitag war diese Situation absehbar (blog.stromhaltig berichtete). Entgegen der Erwartung am Freitag hat das Übertragungsnetz bei den aktuellen Werten noch sehr viele Ressourcen um mehr Strom aus den Verteilnetzen aufzunehmen.
Die Netzfrequenz liegt aktuell leicht über dem Sollwert von 50 Hz, normal für Sonntage und ein Zeichen für ein gut ausbalanciertes Netz. Die Markteingriffe durch sogenannte Re-Dispatches (Veränderung der Kraftwerksfahrpläne durch Netzbetreiber) im Zuge des Engpassmanagements sind überschaubar – es sind keine gemeldet.
Bei der ENTSOe, dem Verbund der europäischen Netzbetreiber werden für Deutschland in der 13. Stunde des 08.06.2014 ein moderater Export von 3.758 MW verzeichnet. Der größte Teil davon geht nach Österreich und nach Dänemark. Bei der Netzkupplung mit Frankreich wird ein leichter Import gemeldet.
(Beitragsbild: Webseite von TransnetBW)
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