Das Verhältnis der einzelnen Energieträger ändert sich ständig. Ein Teil davon ist der Veränderung im Kraftwerkspark geschuldet, ein anderer Teil der Verfügbarkeit von Sonne- und Windstrom und ein meist vergessener Teil der Möglichkeit einzelner Kraftwerkstypen dem Verbrauch (Bedarf) angepasst zu werden.
Kraftwerkstyp | Nettostromerzeugung (TWh) | Installierte Leistung (TWh) |
---|---|---|
Kernenergie | 16,6 | 12,068 |
Braunkohle | 24,2 | 20,987 |
Steinkohle | 18,4 | 25,659 |
Gas | 7,4 | 23,723 |
Wind | 12,4 | 33,225 |
Solar | 2,4 | 36,555 |
Biomasse | 8,8 | 7,517 |
Wasserkraft | 2,4 | 5,607 |
Quelle der Daten ist das statistische Bundesamt, die Strombörse EEX sowie freiwillige Angaben der Marktteilnehmer.
Mit Stichtag 28.02.2014 wurde nun der Strommix-Navigator von blog.stromhaltig aktualisiert, so dass dort wieder aktuelle Daten abrufbar sind. Im groben kann man sagen, dass der Strom aus Windkraft insgesamt einen höheren Anteil bekommen hat – jedoch im Süden der Republik mehr brauner Strom aus der Steckdose kommt.
Eine detaillierte Analyse der Situation und der Veränderungen hat unter anderem Prof. Dr. Bruno Burger vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme erstellt. Die Daten in diesem Beitrag wurden leicht angepasst, um in der Studie wiedergefunden zu werden. Im vergleich zu den anderen Quellen hatten sich leichte Abweichungen im Nachkommabereich ergeben.
Eine etwas andere Verteilung ergibt sich bei der Betrachtung der installierten Leistung, wobei zunächst auch hier die Nettowerte betrachtet werden.
(Bei Problemen mit der Darstellung, bitte statische Grafik verwenden)
Die Annäherung an eine qualitative Aussage über den Strommix im Januar und Februar 2014 kann über die Einbeziehung der Volllaststunden geschehen. Dabei handelt es sich um eine Kenngröße, bei der man die Jahresleistung umrechnet auf Stunden, bei der das Kraftwerk unter voller Leistung gefahren würde. (Hintergrund: Beitrag vom Juni 2013).
(s.h. auch Wikipedia: Volllaststunde).
Dividiert man den Wert für die Vollaststunden jeweils mit 8.760 (Stunden des Jahres), so erhält man einen Korrekturfaktor, der auf die installierte Leistung angewendet werden kann.
Kraftwerkstyp | Volllaststunden | Korrekturfaktor |
---|---|---|
Kernenergie | 7710 | 0.88013698630137 |
Braunkohle | 6640 | 0.757990867579909 |
Steinkohle | 3550 | 0.405251141552511 |
Gas | 3170 | 0.361872146118722 |
Wind | 1738 | 0.198401826484018 |
Solar | 1100 | 0.125570776255708 |
Biomasse | 5600 | 0.639269406392694 |
Wasserkraft | 4110 | 0.469178082191781 |
Wissend, dass es sich bei den verwendeten Daten lediglich um die Monate Januar und Februar handelt, kann man mit der Annahme einer gleichmäßigen Verteilung über das Jahr dennoch einen Soll-Wert der Erzeugung bestimmen. Hierzu wird der Korrekturfaktor mit der installierten Leistung multipliziert. Wirklich relevant ist dieser Hinweis nur für die Windkraft, da es Monate mit deutlich mehr Wind gibt als andere.

Aus dieser Berechnung lässt sich erkennen, dass Stromerzeugung aus Gas und Solar bislang unter dem Ertrag liegen, die sie haben sollten. Kernenergie, Braunkohle und Steinkohle jedoch mit Werten über 4 TWh deutlich mehr erzeugt haben, als dies üblich ist.
Für die ersten zwei Monate eines Jahres ist dieses Ergebnis als normal anzusehen, da die Kohle- und Kernkraftwerke in dieser Jahreszeit meist voll arbeiten können. Die geplanten Wartungsfenster werden von den Betreibern bewusst in den Sommer gelegt, da in dieser Jahreszeit die Gefahr von Niedrigwasser (dadurch Kühlung schwierig) in den Flüssen höher ist.
Alle Werte dieses Beitrages inkl. der Formel für die Performance-Berechnung wurden in einem Google-Spreadsheet veröffentlicht.
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