
Glückwunsch an die Bürgerenergie-Genossenschaft aus Bergheim.
Am Montag war ist die Online-Abstimmung bei Klimaretter.info ausgelaufen und hat einen klaren Gewinner hervorgebracht: Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
38,93% der Stimmen bringen das hessische Dorf in die Liga der CDU-Stimmen bei der Bundestagswahl. 694 Einwohner hat die Gemeinde, die jetzt mit 10.000€ Einlage einen Schritt weiter an Wärme für die Bürger. Finanziert wird eine Restholzverwertung.
Die Preise für den Sieger kam von der 100-Prozent-Erneuerbar-Stiftung zu deren Vorstand bekannte Namen wie Fred Jung und Jochen Magerfleisch von Juwi gehören. Ziel der Stiftung ist es für eine dezentrale Energiewende einzutreten. Erreicht wird dies zum Beispiel durch die Erstellung von Konzepte für lokale Strommärkte. Das Vorgehen ist dabei ähnlich der Wertermittlung im Grünstrom Index, welcher in Kürze für alle Gemeinden zur Verfügung stehen wird. Letztendlich geht es darum den lokalen Bedarf mit einem lokalen Angebot zusammen zu bringen.
Raiffeisen erkannte das Leiden der Landbevölkerung, die durch Missernten oft auf Wucherer angewiesen waren. So gründete er den Flammersfelder Hülfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte, bei dem die Bauern Geld ansparen, aber auch zum Ankauf von Vieh und Gerät günstig leihen konnten. So half er der Landwirtschaft und verhinderte endlich die Verarmung der bäuerlichen Bevölkerung. In Heddesdorf vollendete Raiffeisen nicht nur seinen Straßenbau, sondern gründete 1864 auch den Heddesdorfer Darlehnskassenverein. Dieser wurde Beispiel vieler Genossenschaftsbanken, von denen es heute 330.000 in aller Welt gibt. 1865 wurde er, 47-jährig, aufgrund seines Augenleidens pensioniert, widmete sich aber weiter dem Aufbau seiner Genossenschaft. (Quelle: Wikipedia)
Damit solche Konzepte in die Realität umgesetzt werden können, bedarf es ortsnahe Akteure. Die Genossenschaften sind dies und es lohnt sich ein Blick auch auf die weiteren Platzierungen. Allen gemein ist, dass sie für sich genommen einen eigenen Energiemarkt aufbauen, wobei dieser nicht Anonym ist, sondern Angebot und Nachfrage Auge in Auge gegenüber stehen können.
Anfang September waren Verdachtsmomente für Betrug aufgetaucht, die das Gewinnspiel zu belasten drohten. Sowohl externe als auch interne Experten hatten die Vorwürfe geprüft – und festgestellt, dass diese nicht belastbar sind.
Ein Verdacht, den ich leider auch habe. Leider wird in der Mitteilung bei Klimaretter.info nicht mitgeteilt welche absoluten Stimmzahlen vorhanden waren. Auffällig war nur, dass bereits am ersten Tag der Abstimmung sehr hohe Prozentwerte vorhanden waren – und viele mit wenig Prozentpunkten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man technisch versucht hat Doppelabstimmungen zu vermeiden, leider über die IP-Adresse, was bei Gemeinschafts-Zugängen den einen oder anderen etwas behindert.
Sollte die Wahl nächstes Jahr wieder stattfinden, wird die Eigenstrom Genossenschaft auf jeden Fall wieder mit dabei sein.
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