
Wird von Biomasse gesprochen, so kommen einem zuerst die Klassiker wie der Futtermais oder Gülle in das Gedächtnis. Das es auch spezielle Energiepflanzen wie das bei BiomassMuse beschrieben Silphie gibt, ist hingegen weniger bekannt. Leicht kommt da die Kritik, die sich schon bei der E10 Einführung ergeben hat “Energie statt Essen” auf den Tisch. Dieser Kritik gefeilt ist die Verstromung von Gras. In manchen Situationen kann diese Verstromung sogar zu einen zusätzlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Der Klassische Weg vom Gras zum Strom führt über die Verflüssigung. Dabei wird aus 1000 kg des Grüngewächses 150-200 Liter Alkohol gewonnen (Quelle). Nachteil dieses Verfahrens ist, dass ein hoher Holzanteil bzw. die späte Ernte des Grases zu einer geringeren Ausbeute von Alkohol und somit weniger Strom führt.
Können Wiesen jedoch nur im Spätjahr gemäht werden, wie es zum Beispiel bei Brutplätzen der Fall ist, dann eignet sich die klassische Vergärung nicht als Rohstoff für die Stromerzeugung in einem Block-Heizkraftwerk.
Von 2009 bis 2012 wurde an der Uni-Kassel daher ein alternatives Verfahren erprobt: ProGrass. Das Verfahren verspricht den Anlagenbetreibern eine Kostenoptimierung, da an die Stelle der kostenpflichtigen Entsorgung nun eine Verwertung tritt. Die Besonderheit des Verfahrens besteht in der Presstechnik, durch die ein Grassaft erzeugt wird, der dann zur Verbrennung geeignet ist.
Wie Ökonews.at berichtet, soll im Österreichischen Waldviertel ProGrass nun zum Einsatz kommen. Die Anlage zur Pressung des Rohstoffes kommt dabei auf einem Standard LKW-Auflieger und kann somit portabel genutzt werden.
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